Ein Biopic wie es im Buche steht: Oliver Stone’s “The Doors” wird geleitet von seiner Musik und seinem Hauptdarsteller und entertained auf der genau richtigen Basis, fügt im Gegenzug doch sehr wenig zu dem Mythos der 60-er Jahre Rockband hinzu. Der Zuschauer erlebt den klassischen Aufstieg der Band von den Anfängen in Clubs bis hin zu den Momenten, die die Band definieren und sie zu den Größen der Musikbranche zählen lassen. “The Doors” fokussiert sich im größten Teil seiner Laufzeit jedoch auf Jim Morrison, dessen Lebensgeschichte durchaus einen interessanten Charakter hermacht, doch leider verspielt sich der Film dadurch die Chance tiefergehende zu gehen oder stattdessen seine Mitmenschen und die Welt um den Star herum zu durchleuchten.
Beginnend mit ersten Kindheitsmomenten, bevor die Handlung zu dem entscheidenen Jahrzehnt springt, die die Band ausmachte, zeigt “The Doors” Jim Morrison’s Reise vom aufsteigenden Musiker zum voll eingefleischten Rockgott. Jim Morrison’s Odysse von Geld, Macht und Sex werden im gleichen Zug wie der Sturz seiner Karriere geschildert, in der altbekannten Archetyp wie man es in den meisten Musikbiopics vorfinden wird. Morrison kämpft dafür, dass seine Stimme gehört und seine Persona auch für die Nachwelt ein Zeugnis ablegen wird, er zerstreitet sich mit seinen Bandkollegen und müht sich ab, dass The Doors den Erfolg bekommt, der ihnen zusteht.
Für seinen Musikfilm bietet Stone eine relativ zugängliches Drehbuch, welches die Handlung stets gerade vorantreibt, zeichnet sich aber dadurch aus, dass seine Kamera in kurze Moment der Surrealität driftet. Der Film ist vollständig in den Fängen der Epoche eingerichtet und zeichnet sich durch seine historischen Ausstattungen aus. Stone treibt den Film schnell voran, und seine Interpunktion von musikalischen Darbietungen sind unvergesslich. Val Kilmer ist als Morrison ausgezeichnet, auch wenn das Drehbuch es seinem Publikum nicht erlaubt, Morrison über den betrunkenen Schwarm der Legende hinaus zu sehen. Meg Ryan und Kyle MacLachlan zeigen sich ebenfalls mit ihren Darbietungen äußerst hervorhebenswert, werden jedoch durch das gleiche Skript wieder zu kurz geschont, sodass ihre Konflikte mit Morrison nur oberflächlich erscheinen.
Dadurch wird “The Doors” zu einem soliden, leicht ansprechenden Film, der starke Bilder und Klänge aufweisen kann. Die Geschichte ist im Gegenzug nur allzu typisch und erlaubt es Stone nicht, unter Morrisons verdorbene Oberfläche zu blicken und dies auf zufriedenstellende Weise zu erforschen. Fans der Band und der Zeitopoche werden sich freuen, aber diejenigen, die sich eine tiefere Auseinandersetzung mit Morrison und dem, was ihn wirklich ausmachte, wünschen, denen wird “The Doors” eventuell zu realitätsfern sein. Dennoch bietet der Film einen ansprechenden Blick auf das Jahrzehnt und welche künstlerischen Erben es uns bescherte, die bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht in Vergessenheit geraten sind.