„Aftersun“ Kritik: Eine bewegliche Zeitkapsel

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Du drückst auf den roten Knopf, die Aufnahme wackelt, während du versuchst herauszufinden, wie du richtig zoomen kannst. Du starrst an der Kamera vorbei ins Leere und merkst, dass nichts mehr so sein wird wie vorher.

Sobald du begreifst, was das bedeutet, wird es dir schwer in der Brust. Man lässt die Kindheit und die Unbeschwertheit hinter sich und wird erwachsen. Verantwortung ist das höchste Gebot, die kleinen Momente zählen nicht mehr. Und doch erinnert man sich an sie. Urlaube am Meer, Hotelanlagen, in denen es so viel zu entdecken gab. Jeden Abend ein anderes Essen, Abendunterhaltung, Musik, Tanz und Sorglosigkeit.

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Du hast mit deinen Eltern herumgealbert, während die Welt um dich herum in den Hintergrund getreten ist. Zu jung, um zu verstehen, was das Leben für dich bereithält, alt genug, um die Melancholie in den Blicken deiner Liebsten zu erkennen. Es sind diese Bilder, die sich in Ihr Gedächtnis einbrennen, die noch Jahre später zu den Momenten gehören, die Sie nicht vergessen. Die man nicht vergessen will, weil sich früher oder später alles ändert.

„Aftersun“ ist eine Momentaufnahme, von heißen Sommertagen und endlos langen Nächten, von einer Zeit, die nie mehr so sein wird wie früher. Auf dieser Reise merkt man gar nicht, dass von dieser Zeit am Ende nur Fotos und Videoaufnahmen übrig bleiben, die einem später das Herz brechen werden. Jeder von uns kennt das: dieser eine Urlaub, das letzte bisschen Hoffnung, an das man sich klammern konnte, bevor alles vor den Augen zerbricht. Bevor der wichtigste Mensch in deinem Leben als Statist in den Hintergrund tritt, aber du kannst nicht aufhören, willst nicht akzeptieren, dass nichts mehr so sein wird wie vorher.

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Der Ernst des Lebens hält Einzug; die Eltern sind nicht mehr die Eltern, die alles tun wollen, damit es dir gut geht – dir die gewünschte Kugel Eis holen, mit dir Wasserball spielen oder dich zum Schlammbad bringen. Sie werden zu einer Erinnerung, einem Gesicht auf einem Polaroidfoto, einer Silhouette aus der Vergangenheit. Und du bist immer noch du: Tief im Inneren bist du immer noch ein Kind, nur mit einem Unterschied: Du bist ganz allein.

[Ende der Aufnahme]

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